Die Synodensitzung ist ein wichtiges und richtungsweisendes Moment in der Politik der VPKB. An dieser Synodensitzung, einem echten protestantischen Parlament, entscheidet die VPKB über die Grundzüge ihrer Zukunft.
Die Synodensitzung trifft sich zweimal im Jahr zu einer regulären Sitzung und zu einer thematischen Sitzung (Das Thema des Jahres 2022: das Klima). Während einer Synodensitzung werden Delegierte aus der gesamten VPKB über gezielte Vorschläge zur Verbesserung der Funktionsweise der Kirche diskutieren, wie z.B. die Struktur auf der Ebene der Gemeinden, die Schaffung neuer Dienste, um den Erwartungen unserer Zeitgenossen besser gerecht zu werden und das Evangelium zu verbreiten, die Entscheidung über Aktionen zugunsten des Klimas, usw.
Zusätzlich zu diesen Aufgaben prüft die Synodensitzung sorgfältig das jährliche Kirchenbudget und überwacht die Rolle der verschiedenen Arbeitsgruppen der VPKB.
Schließlich ist die Synodensitzung eine Zeit des Zusammenkommens, in der die Menschen miteinander beten und ihre Erfahrungen austauschen. Neue Pfarrerinnen und Pfarrer werden auf der Synodensitzung offiziell begrüßt, und für die Pfarrerinnen und Pfarrer, von denen wir uns für immer verabschiedet haben, ist eine Zeit der Besinnung vorgesehen.
Das höchste Entscheidungsgremium der VPKB
Die Synodensitzung ist ein nationales Organ der VPKB. Sie ist das höchste Entscheidungsgremium unserer Kirche. Es gibt zwei weitere Ebenen: die regionale Ebene mit 6 Bezirken und die lokale Ebene mit 108 Kirchengemeinden.
Auf jeder Ebene der VPKB werden die Kirchenmitglieder ermutigt, sich zu beteiligen, und die Leiter werden demokratisch gewählt. Die Verantwortlichen können Männer oder Frauen, Laien oder PfarrerInnen sein. Bei den Sitzungen sollte die Zahl der Pfarrerinnen und Pfarrer die Zahl der Laien nicht übersteigen, um eine Überrepräsentation bei der Entscheidungsfindung zu vermeiden.
Nur der Vorsitzende des Synodalrats (SR), des Exekutivorgans der Synodensitzung, ist notwendigerweise ein(e) PfarrerIn.
Diese Beteiligung aller, die es wollen, ermöglicht es den Kirchen und Bezirken, sehr eigenständig zu arbeiten. Was die Kirchen nicht selbst regeln können, delegieren sie an die Bezirke, die wiederum das, was ihre Kompetenzen übersteigt, an die Synodensitzung delegieren.
Die Synodensitzung setzt sich zusammen aus dem Moderamen der Synode, dem SR, den Delegierten der Bezirke, den Delegierten der Seelsorgedienste und anderer VPKB-Dienste. Die Kirchengemeinden entsenden Mitglieder in den Bezirk und die Bezirke wiederum entsenden Mitglieder des Bezirkspräsidiums in die Synodensitzung.
Der Synodalrat und sein Vorsitzender
Während des ganzen Jahres besteht die Hauptaufgabe des Synodalrats und seines Vorsitzenden darin, die VPKB an die Synodensitzung zu führen und sich um die Themen zu kümmern, die der Sitzung vorgelegt werden (z.B. eine Anpassung an die neue Rentengesetzgebung, die Position zum Klimawandel oder zum Rassismus usw.).
Der Synodalrat schlägt auch die Tagesordnung für die Synodensitzung vor.
Während der Synodensitzung nimmt der Rat an den Debatten teil und beantwortet die Fragen der Delegierten.
Schließlich ist der Rat für die Umsetzung der von der Synodensitzung gefassten Beschlüsse verantwortlich. In diesem Zusammenhang legt der Synodalrat seine Beschlüsse und Arbeiten der folgenden Synodensitzung vor.
Eine Synodensitzung, die muss man vorbereiten
Die Diskussionen und Beschlussvorschläge der Synodensitzung werden im Voraus vorbereitet. Für die Märztagung (2022) hat die Arbeitsgruppe Kirche in der Gesellschaft Untersuchungen zum Klima, zum Thema und zur Rolle der Kirchen in dieser Frage durchgeführt. Dank der Kontakte mit Schwesterkirchen in anderen Ländern hat diese Studie auch einen internationalen Charakter. Dies wird zu Entscheidungsvorschlägen für die Synodensitzung führen.
Alle VPKB-Institutionen, wie z.B. die Buchhaltung, erstellen einen Jahresbericht über ihre Tätigkeit.
Alle Beschlussvorlagen und Berichte werden in einem großen Buch, den Synodendokumenten, zusammengefasst. Diese werden an die Kirchenvorstände, Bezirkspräsidien, Schwesterkirchen, die Delegierten und alle, die aktiv an der Sitzung teilnehmen, verschickt.
Dies gibt den Kirchengemeinden und Bezirke die Möglichkeit, sich mit den verschiedenen Themen, die der Sitzung vorgelegt werden, zu befassen und sich eine gemeinsame Meinung zu bilden, die ihre Delegierten bei den Diskussionen in der Synodensitzung vortragen werden.
In den Monaten vor der Synodensitzung reichen die Bezirke oder die Stimmberechtigten regelmäßig Änderungsanträge oder Anträge ein.
So findet ein ständiger Austausch von Vorschlägen und Informationen zwischen den verschiedenen Ebenen der VPKB statt.
Der Tag X der Synodensitzung
Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei der Synodensitzung um eine Versammlung der VPKB-Delegierten. In seiner Form ähnelt er einem Senat oder einer Parlamentssitzung. Die Sitzung ist öffentlich, es sei denn, es wurde eine geschlossene Sitzung vereinbart.
Vertreter von Partnerkirchen oder ausländischen Kirchen, die ihre Neuigkeiten vorstellen, oder Fachleute, die zu einem Thema der Synodensitzung Stellung nehmen, können Gäste der Vollversammlung sein. Dies wird auch für die Synodensitzung zum Thema Klima der Fall sein.
Die Diskussionen werden mindestens zweisprachig geführt (und simultan übersetzt), wenn möglich dreisprachig.
Es ist auch ein sehr strukturierter und formeller Tag: Der Tag beginnt zum Beispiel mit einem Zählappell der Anwesenden. Die verschiedenen Themen, die in den Synodendokumenten behandelt werden, sind alle durchgegangen. Punkte, die eine Diskussion erfordern, werden erörtert und zur Abstimmung gestellt. Die Delegierten können dann ihre Meinung äußern. Konkrete Vorschläge werden diskutiert. Ziel ist es, Beschlüsse über konkrete Maßnahmen oder eine Änderung des VPKB-Reglements, der sogenannten Verfassung und Kirchenordnung, zu fassen.
Am Ende der Synodensitzung wird eine Botschaft verfasst, die an die gesamte VPKB und an die Presse verschickt wird und in der die wichtigsten Schlussfolgerungen der Synodensitzung mitgeteilt werden.
Das Moderamen der Synode
Selbst beim besten Willen kann die Diskussion über ein kirchliches Projekt (oder jedes andere Projekt, wie z.B. ein Bundeshaushalt oder eine Hochzeit) zu sehr langen Diskussionen oder sogar leidenschaftlichen Debatten führen, vor allem, wenn es Meinungsverschiedenheiten gibt. Daher ist es die Aufgabe des Moderamens der Synode, das ordnungsgemäße Funktionieren der Synodensitzung zu überwachen.
Das Moderamen der Synodensitzung besteht aus dem Moderator, der den Vorsitz der Synodensitzung innehat, zwei stellvertretenden Moderatoren und vier Sekretären (gleichmäßig verteilt auf die beiden größten Sprachgemeinschaften).
Die Seelsorgerinnen und Seelsorger
Nicht zuletzt sorgen zwei Seelsorger – ein französischsprachiger und ein niederländischsprachiger – für die geistliche Dimension der Synodensitzung. Es ist also an jedem (Synoden-)Tag Zeit für Spiritualität.
JGDM
Foto: Synodensitzung 2017